Punkt 10.00 Uhr hatten sich alle Beteiligten vor dem großen Bildschirm in der Schule eingefunden und hatten sich der Veranstaltung zugeschaltet. Vor ihnen standen die prämierten Buchstützen. Die Spannung stieg und man hätte schon das leiseste Knistern hören können, als die Feierstunde endlich mit einem musikalischen Beitrag und Begrüßungsworten eröffnet wurde. Leider gab es anfänglich digitale Tonprobleme. Doch dann kam es zur Siegerehrung. Mina und Theresa waren schon ganz gespannt.
In diesem Jahr prämierten die Initiatoren, das Netzwerk Niedersächsischer Schulbibliotheken in Zusammenarbeit mit der Akademie für Leseförderung Niedersachsen mit Unterstützung des Niedersächsischen Kultusministeriums, die kreativsten Buchstützen. Schulbibliotheken sind ein wichtiger Beitrag zur Lesekompetenz und heutzutage nicht mehr nur Bücherausleihstationen, sondern moderne Lernzentren, die das Schulleben bereichern und eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Es gab jeweils einen Preis für den Bereich der Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien. Insgesamt waren 18 außergewöhnliche Unikate eingesendet worden. Als es dann hieß, der 1. Platz im Bereich der Oberschulen geht an die Marienschule nach Cloppenburg, strahlten die zwei Mädchen. Die vor ihnen stehenden Buchstützen hatten sie im Sinne der Nachhaltigkeit nur aus vorhandenen Materialien wie Ästen und Pappe selbst gebaut. Die Idee war es, zwei unterschiedliche Portale darzustellen, wobei die eine Buchstütze einen schon jahrelang verlassenen Wald mit kahlen verbrannten Baumstämmen, der von Trollen bewohnt wird, darstellt und mit einer Spinne und Wollfäden Nebel und ein gruseliges Gefühl sowie Gänsehaut hervorruft. Alle Gegenstände waren in düsterem Schwarz und in Grautönen eingefärbt. Das Pendant hingegen sollte eine Prinzessin mit Schloss und Garten darstellen, von dem aus es möglich ist, durch ein mit Schmucksteinen dekoriertes Portal in eine andere Welt einzutauchen. Hierbei wurden in erster Linie Farben wie pink, Gold, lila und Glitzer verwendet. Zusätzlich musste ein eigenes Exposé verfasst und eingereicht werden. In seiner Laudatio attestierte Herr Borngräber den Gewinnerinnen, dass sie die besondere Stimmung von Fantasywelt sehr gut eingefangen haben und Leserinnen und Leser veranlassen, zu einem der gewählten Bücher zu greifen und ihr ganz eigenes Fantasy-Abenteuer zu erleben. Belohnt wurde diese besondere Arbeit schließlich mit 58 von möglichen 64 Punkten und erzielte damit in der Kategorie Oberschule den ersten Platz.
Der Preis selbst wird der Schule in Kürze zugesandt. Aber bereits während der Veranstaltung erreichte Oberschuldirektorin Simone Hegger-Flatken die erste Anfrage einer Teilnehmerin der Veranstaltung, ob es möglich sei, Kontakt mit der verantwortlichen Lehrkraft der Marienschule aufzunehmen, da dieses Werk auf großes Interesse gestoßen sei und neugierig gemacht habe.